MM: Ein Strahlen in den Gesichtern

ILVESHEIM BEIM CAFÉ DER KULTUREN BEGEGNEN SICH EINHEIMISCHE UND FLÜCHTLINGE / ERSTMALS LIVEMUSIK UND SCHMINKEN

 

Beim Café der Kulturen im Jugendzentrum Ilvesheim ließen sich Alt und Jung schminken oder ein Henna-Tattoo auf den Arm malen. Der Arbeitskreis Integration und der DRK Kreisverband Mannheim hatten eingeladen. 

 

Franz-Albert Senzig © Mannheimer Morgen, Freitag, 20.04.2018

 

Mit zwei Premieren wartete das elfte „Café der Kulturen“ auf. Der Arbeitskreis (AK) Integration Ilvesheim und der DRK Kreisverband Mannheim hatten erneut eingeladen. Bei fast sommerlichen Temperaturen war es die erste Veranstaltung in diesem Jahr, bei dem auch das Freigelände vom Jugendzentrum (JUZ) genutzt werden konnte und zum anderen gab es mit der Band „Trio MusikArt“ Livemusik.

Neben Ballspielen und Kinderschminken wurde auch Henna-Tattoo-Bemalung von Aazia Kanval aus Pakistan angeboten. Das kam gut an. Nicht nur die Kinder, sondern auch Erwachsene, wie beispielsweise Arbeitskreis-Sprecher Dieter Münster, ließen sich bemalen. Neben den Henna-Tattoos war Kinderschminken der Renner. Eine Schminkfee mit einer sehr kreativen Ader zauberte den Kindern ein Strahlen ins Gesicht. Riesenspaß bereitete den Kindern auch das Schminken von Erwachsenen. Sehr herzlich und freundschaftlich fiel nicht nur die Begrüßung durch Setara (zehn Jahre), Rameen (neun Jahre) und Bahara (sieben Jahre) von ihrer deutschen Freundin Ina auf – überhaupt wurde das gesellige Beisammensein gepflegt und bei so manchen Sprachbarrieren zeigten sich die Kinder als Dolmetscher zwischen den Erwachsenen.

 

Vielfältiges Buffet

 

Tradition beim „Café der Kulturen“ hat auch das vielfältige Buffet mit immer wieder neuen mitgebrachten landestypischen Speisen wie beispielsweise Pakora aus Pakistan. Während die einheimischen Mitbürger gerne feine mitgebrachte Köstlichkeiten der Geflüchteten probierten, erfreuten sich vor allem die Kinder der Flüchtlinge an Kuchen insbesondere an Schokoladenkuchen.

 

AK-Sprecher Dieter Münster begrüßte die Besucher. Er dankte der Gemeinde für die Zusage, das Jugendzentrum dienstags ganztätig für den AK und seine Flüchtlingsarbeit nutzen zu dürfen. Er betonte die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit und ließ wissen, mit der Ehrung von Stefan Martin aus dem AK-Lenkungsausschuss am Ehrungsabend der Gemeinde werde die ehrenamtliche Arbeit des Arbeitskreises gewürdigt. Er appellierte anschließend an Handwerksbetriebe Praktika oder Stellen für Geflüchtete anzubieten. Für die Geflüchteten sei es wichtig, die erlernten Deutschkenntnisse anzuwenden und an „unserer Gesellschaft teilzuhaben“, so Münster weiter.

Laura Hammerstein vom DRK Kreisverband Mannheim stellte erfreut die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kreisverband und dem AK fest. AK-Sprecherin Doris Hartmann freute sich neben bekannten Gästen auch wieder neue Gesichter beim „Café der Kulturen“ zu sehen. Sie wies daraufhin, dass ein Großteil der Flüchtlinge nicht kommen kann, entweder weil sie arbeiten oder noch nicht von ihrem Deutschunterricht zurück seien.

 

Werkstatt für Fahrräder

 

Bürgermeister Andreas Metz unterstrich ebenfalls die Wichtigkeit des Ehrenamtes und die Arbeit vom AK. „Auf dem JUZ-Gelände wird in einem Anbau eine Fahrrad-Reparaturwerkstatt des Arbeitskreises Integration untergebracht. Das JUZ wird Anfang Mai auch wieder für Kinder und Jugendliche geöffnet werden. Ebenso wird es für andere Gruppen offen sein wie für den AK Integration“, informierte Bürgermeister Metz.

 

Am Abend war das Highlight mit der ehrenamtlich auftretenden Band „Trio MusikArt“. Waltraud Leininger (Gesang), Christa Barz (Klarinette) und Gerd Feurer (Akkordeon) wussten mit ihrer Musik zu gefallen. Christian Hölzing vom JUZ zeigte sich für Ton und Lichteffekte verantwortlich. Mit dem Programm-Mix gelang es den Machern vom Café der Kulturen wiederum in geselliger Atmosphäre ein Miteinander zu schaffen, das über kulturelle, religiöse und soziale Hintergründe hinausging.