Integration ist einfacher,

 

wenn sich alle daran beteiligen!

 

  

Nichts macht glücklicher als anderen zu helfen!

 

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Was ist eigentlich Integration?

 

Menschen mit Migrationshintergrund verfügen in Bezug auf Bildungserfolge, Sprachkenntnisse, die Ausbildungs- und Erwerbsbeteiligung sowie weitere Bereiche des gesellschaftlichen Lebens oft nicht über gleichberechtigte Teilhabe. Es ist für das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Wurzeln und den Zusammenhalt der Gesellschaft jedoch von großer Bedeutung, dass gleichberechtigte Teilhabe für alle in Ilvesheim lebenden Menschen realisiert wird.

 

Die Voraussetzung dafür ist Chancengleichheit – sie soll in den zentralen Lebensbereichen wie dem Bildungssystem, dem Arbeitsmarkt, dem Wohnungsmarkt sowie dem Vereins- und Freizeitleben für alle Menschen in Ilvesheim bestehen. Es gibt nämlich nicht „die Integration in die Gesellschaft“, sondern lediglich Integrationsprozesse in verschiedenen Teilbereichen Deshalb setzen wir uns ein für Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, Bildungschancen, Sprachkurse, das alltägliche Zusammenleben, z. B. am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, im Kindergarten, in der Schule und im Verein und die Abwehr von Diskriminierung. Flüchtlinge müssen allerdings auch bereit sein, diese anzunehmen und grundsätzlich das ihnen Mögliche tun, um gesellschaftliche Teilhabe zu erreichen. Eine wichtige Voraussetzung erfolgreicher Integration ist deshalb, dass alle hier lebenden Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder vom Vorliegen eines Migrationshintergrunds bereit sind, Anerkennung und Respekt für einander sowie Offenheit für Angehörige anderer Kulturen und Religionen aufzubringen. Nur wer sich anerkannt und respektiert fühlt, wird auch bereit sein, unsere Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

 

Erfolgreiche Integration bedingt das Zusammenwirken und das Engagement der Menschen in Ilvesheim. Dies bedeutet, dass die Gesellschaft Menschen mit Migrationshintergrund Angebote zur Beteiligung eröffnen muss. Und von Menschen mit Migrationshintergrund werden der Wille und das Engagement zur Annahme dieser Angebote erwartet, etwa beim Erwerb der deutschen Sprache.

 

In der Integrationsarbeit hat die Vermittlung der im Grundgesetz fest-geschriebenen und zwingend erforderlichen normativen Grundlagen

Vorrang. Zugleich wollen wir Neuzugewanderte dafür sensibilisieren, auf spezifische gesellschaftliche Werte oder Alltagskonventionen zu achten - die sie so eventuell aus ihrer Heimat nicht kennen - und diese wenn nötig zu respektieren (Alltagsregeln, z.B. Pünktlichkeit). 

 

Erfolgreiche Integrationsarbeit für Flüchtlinge wird uns helfen, den demokratischen Wandel zu bewältigen und das Armutsrisiko zu vermindern. Erworbene Qualifikationen geben Flüchtlingen auch die Möglichkeit einer „Rückkehr mit Perspektive“, also eine Form der Entwicklungshilfe dar. Dies kann langfristig auch dazu beitragen, Fluchtursachen zu bekämpfen.

 

Es ist also nicht nur ein Gebot des Asylrechts, sondern vor allem der Menschlichkeit und eines vorausschauenden Blickes in eine Zukunft, in der wir gemeinsam mit diesen Menschen leben werden, die ankommenden Geflüchteten in unserer Gemeinde zu unterstützen und gemeinsame Werte zu leben.

 

Alle Informationen über unsere Arbeit und die Flüchtlinge in Ilvesheim finden Sie auf www.integration-ilvesheim.de


Ein quirlig-fröhliches Gewusel: Unser AKI-Frühlingsfest am 1. April 2023 im Jugendzentrum Ilvesheim

Draußen pfiff der Wind, drinnen gab es behagliche Sitzmöbel und leckere süße Teilchen: Unserer Einladung zum Frühling-Feiern und unseren Bastel-Angeboten für Oster-Schätze sind viele Menschen aus Ilvesheim gefolgt: Manche zum Mal-reinschnuppern, Andere zum Gespräche-Knüpfen mit den ukrainischen Frauen, die nach etlichen Wochen Deutschkursen schon kaum noch auf Übersetzungen angewiesen waren. Die Verständigung Ilvesheimer Kinder mit den ukrainischen Familien ergab sich ganz leicht aus den gemeinsamen Schul- und Deutschkurs-Zeiten, und dem gemeinsamen Tun.

Natalia, die mit ihrer Tochter bereits im letzten Jahr ukrainische Ostereier- Wachsmalkunst für die neu angekommenen ukrainischen Familien angeboten hatte, staunte nicht schlecht: „So viele Menschen sind hergekommen, um unsere alte Tradition kennenzulernen!“ Flugs kauften wir noch weiße Eier nach, die etliche Tauchvorgänge in farbigem Essigwasser später in bunten Farben und filigranen Mustern leuchteten. Pysanky heißen diese mit Ornamenten verzierten Eier, sie sind in der Ukraine ein nationales Heiligtum. Die Muster darauf haben verschiedene Symboliken und können zum Beispiel für Fruchtbarkeit und eine gute Ernte stehen; unsere waren fantasievolle Erstlinge.

In der Ukraine gehören die Ostereier zur Nationalkultur, ähnlich wie bei uns auch als Symbole für die christliche Tradition und die Kultur des Landes. Wie filigran die Verzierungsarbeiten sind, die mit viel Geduld und Geschick am Laufe des Nachmittags entstanden, konnten uns einige Erwachsene berichten, die regelrecht ins Schwitzen kamen: Nur ein ganz kleines Tröpfchen Wachs, sonst lässt er sich nach dem Färben nicht mehr gut abreiben. Ein wenig zu festes Zudrücken, und zack! Kann die Arbeit einer ganzen Stunde „für die Katz`“ sein. Leider war kein Haustier da, um das Eigelb aufzuschlürfen, dafür gab es fröhliches Gelächter und ein weiteres Trost-Ei.

Der Spaß überwog die lange Konzentrationsleistung, Klein und Groß mischten sich und schaufelten danach gemeinsam Erde und Kresse in kleine Eierschalen-Gesichter. Im Laufe des Nachmittags konnten wir bis zu 54 Personen bei uns begrüßen, die sich schon kannten oder neu kennenlernten. Das von Gästen liebevoll vorbereitete Gebäck fand reichlich Absatz, Kaffee und Tee sowie Kalt-Getränke rundeten den Genuss ab. Danke an die Gemeinde für die Limonaden, die regen Anklang bei den Kindern fanden - und natürlich an alle Helferinnen und Helfer, die Hand in Hand den bunten Wohlfühl-Rahmen für unser Frühlingsfest mit gestaltet haben.

Olga Metz, die ebenso wie Andreas Metz und unsere Ilvesheimer Kandidaten für eine eventuelle Bürgermeister-Nachfolge anwesend war und guten Kontakt zu den Ukrainerinnen pflegt, erzählte uns von weiteren Oster-Bräuchen. Unverzichtbar ist demnach Paska, das Ukrainische Osterbrot: Es wird aus einem luftig-süßen Hefeteig hergestellt, der mit viel Liebe und guten Wünschen zubereitet wird und lange gehen muss. Er wird anschließend aufwändig dekoriert. Osterkörbe und Ostergrüße gehören ebenfalls traditionell dazu. Eier-Ditschen gibt es ebenfalls, diese Tradition kennen wir in einigen Gegenden auch; dagegen sind Osterhasen eine typisch deutsche Angelegenheit.

Anstelle von „Gutem Tag“ wünscht man sich in der Ukraine an Ostern „Xristos woskres“ oder „Se Weliko-dnem“.  Ukrainische Familien werden das Oster-Fest übrigens erst einige Tage später als wir begehen, nach dem Julianischen Kalender wird der Oster-Sonntag in ihrer Heimat dieses Jahr erst am 16. April gefeiert. In Friedenszeiten ziehen sich die Feierlichkeiten dann über mehr als eine Woche hin. 

Eine fröhliche Garten-Suche nach den vom AKI vorher versteckten hartgekochten farbigen Ostereiern, auf ukrainisch heißen sie Kraschanky, rundete das Vergnügen für die kleinen Gäste ab. Wir bedanken uns erneut für die Gastfreundschaft von Christian Hölzl und Lena Keil, den beiden Sozialarbeitern im JUZ, deren Räume wir so selbstverständlich wieder nutzen durften. Ein weiteres Dankeschön geht an Stefan Bauer, der uns an diesem Nachmittag ganz entspannt mit bunt gemischter Hintergrundmusik begleitet hat.

Auf die bunte Vielfalt - und ein friedliches Osterfest in Ilvesheim und Umgebung:
Frohe Ostern & Se Weliko-dnem!


Nachbericht: Gute Laune und tolle farbige Kunstwerke

beim 3. Familientreff im JUZ Ilvesheim

 

Bei schönem Sommerwetter fand am Samstag den 30. Juli 22 bereits das dritte Familienangebot für die neu in Ilvesheim angekommenen ukrainischen Frauen und Kinder statt. Das Besondere an unserem neuen Konzept:  Das JUZ überlässt uns die Räume, der Arbeitskreis Integration Ilvesheim lädt ein. Gemeinsam bieten wir hier alle 14 Tage Raum und Zeit für Begegnung an: von Kind zu Kind, von Mutter zu Mutter, von und mit den ukrainischen Frauen gemeinsam.

 

So hatte sich für dieses Samstagsnachmittagstreffen die Ukrainerin Natalia ein ganz besonderes Bastelangebot für Groß und Klein ausgedacht: Zum ukrainischen Osterfest waren die Familien bereits in Ilvesheim angekommen und holten jetzt in aller Ruhe und im Frieden die kunstvolle Herstellung filigraner Ostereier nach, ein Stück vertrauter ukrainischer Tradition. 

 

Im MaMo war zu Ostern ein Artikel über diese Kunst erschienen, doch erst bei diesem Samstagstreffen habe ich verstanden, wie die Herstellung der bunten und fantasievollen Eier abläuft. Und ich kann berichten: Es braucht seine Zeit! Zunächst wurden Tische mit Zeitungspapier ausgelegt, Kerzenstumpen und an jedem Platz das typische Werkzeug verteilt: Eine Art Kelle, mit der weich-geschmolzenes Wachs ganz fein und gut portioniert auf die rohen (!) Einer aufgetragen werden kann. Mit ruhiger Hand, oder auch großzügig getupft und gefleckt – je nach Alter und Geduld der kleinen und erwachsenen Künstler.

 

Typisch für unsere unsere Eierfärbetechniken in Deutschland ist, dass wir die Eier zunächst ausblasen und über ein eingefädeltes Streichholz am offenen Ende eine Schlaufe herstellen, um die farbigen Eier später an Büsche und Zweige hängen. Das ist eine zerbrechliche Angelegenheit. Die ukrainische Technik ist anders:

 

Sie verwenden rohe Hühnereier. Die liegen gut in der Hand und sind extrem lange haltbar, denn die Poren der Außenhaut werden am Ende des Kunstwerkens komplett mit Wachs verschlossen. So trocknet das Innere im Laufe der Zeit einfach aus, irgendwann ist nur noch ein Klappern im Ei-Inneren zu hören. Auf diese Weise können die gut präparierten Unikate das ganze Jahr lang dekoriert werden. 

 

Und so funktioniert es: Zunächst werden die Kerzen angemacht, das Wachs wird heiß. Eine kleine Menge des flüssiges Wachses wird in das Hilfswerkzeug gefüllt, das wie bei einem Trichter eine kleine Menge Wachs durchlässt. So lassen sich erste Formen vorgeben, und der Wachs kann auf der Schale trocknen. Die so vorbereiteten Eier werden im nächsten Arbeitsgang in Essigwasser eingefärbt. 

Wie beim Batiken bleibt dabei an der vorbehandelten Stelle die Eierschale weiß, und der Wachs wird anschließend mit einem Tuch einfach wieder abgewischt: Schon ist ein erstes Muster auf der Eierschale sichtbar. Dann folgt der nächste Durchgang, mit neuen Formen und Mustern, wird wiederum in eine andersfarbige Essiglösung eingetaucht und die nächste Farbschattierung entsteht. Dieser Vorgang wurde mehrfach wiederholt, bis alle ganz zufrieden und die Eier wunderbar bunt waren.

 

An diesem Nachmittag waren mit den Helfenden zusammen 12 Frauen und ebenso viele Kinder da, die meisten von ihnen ukrainisch. Unsere Verständigung im Garten ging wie schon gewohnt mit Englisch und bei kniffligeren Fragen dank der Übersetzung einer im Deutschen fitten Ukrainerin vonstatten. Das „Learning by doing“ veranschaulichte den Rest. Ein Teil der Besucher saß über 2 Stunden geduldig bei der Arbeit, die anderen machten sich über Kaffee und Kuchen her.  Die Kinderaugen leuchteten, als die Kunstwerke schließlich präsentiert werden konnten: Jedes farbige Ei ein Unikat, und eine gute Anregung für unsere Kindergärten und Bastelaktionen zuhause. Natürlich gab es auch für die kleinen Künstler Muffins und Kuchen hinterher. 

 

Wir Helfenden konnten uns ganz entspannt zurücklehnen und neue Leute kennenlernen. Beim Aufräumen gegen 17 Uhr packten auch die Gäste tatkräftig mit zu, und schnell war alles wieder für das nächste Jugendprogramm an Ort und Stelle. Ein herzliches Dankeschön geht an alle helfenden Hände! 

Der nächste Familientreff, wieder als gemeinsames Projekt, wird am Samstag den 3. September ab 14 Uhr stattfinden. Wir freuen uns, dass wir das Jugendzentrum für unser Kennenlernen der Neuankömmlinge und ihren Austausch untereinander nutzen dürfen; die Gemeinde hat wieder die kalten Getränke zur Verfügung gestellt, das AKI Kaffee und Tee. Bis zum nächsten Mal, Прошу*!

 

Für das AKI: Dr. Petra Heinemann, Ilvesheim

 

* Прошу ist Ukrainisch und heißt „willkommen!“

 

 

 

 


AKTUELLER DENN JE   Moria


WERTERHALT- Bildvortrag des Seenotbeobachters Daniel Kubirski

 

Lesbos ist voller Kontraste, hier kann man Urlaub machen in der Sonne liegen und die Zeit genießen, aber wie gut schmeckt einem das noch, wenn man weiß, dass auf dieser Insel auch das größte Flüchtlingslager Europas liegt. Es ist mit 19 000 Menschen, die dort unter unwürdigsten Bedingungen ausharren müssen, hoffnungslos überfüllt.

Aber nicht nur hier sind Menschenrechte und Menschenwürde in eine bedenkliche Schieflage geraten. Griechenland teilt sich eine gemeinsame Grenze im Meer mit der nur wenige Kilometer entfernten Türkei. Von hier aus sind im vergangenen Jahr über 70000 Menschen nach Europa geflohen. Leider schafft dies nicht jeder und die Gründe dafür sind so vielfältig wie abgründig. Weil es dort Verstöße gegen geltendes Recht gibt, ist Mare Liberum mit einem Schiff in diesen Gebiet unterwegs um die Situation vor Ort und so nah dran wie möglich zu dokumentieren. Dieses kleine Schiff von gerade einmal 21 Metern, ist international mit Freiwilligen besetzt und versucht unter anderem auch mit seiner bloßen Präsenz zu verhindern, dass rechtsfreie Räume entstehen, in dem Küstenwachen agieren können wie sie wollen – oft mit illegalen Pullbacks oder Pushbacks. Also mit Aktionen die Flüchtende auf kleinen und unsicheren Booten zurück in die Gewässer außerhalb der EU zurück holen oder sie zurückweisen.

 

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