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MM: Integration und Teilhabe fördern

ILVESHEIM

ILVESHEIM NEUER AUSSCHUSS SOLL KEIN DEBATTIERKLUB SEIN

 

 

27. Oktober 2018     Autor: Peter Jaschke (pj)

Wer Asyl sucht, findet im Rathaus von Ilvesheim Hilfe.

© Emmerich

 

Dass dem Ilvesheimer Gemeinderat „Integration und Teilhabe“ von Geflüchteten am Herzen liegt, zeigte sich bei der jüngsten Zusammenkunft im Rathaus: Den gleichnamigen Ausschuss riefen die Bürgervertreter einstimmig ins Leben. Damit entsprach man einem Wunsch des ehrenamtlichen Arbeitskreises (AK) „Integration“ nach stetigem Austausch. Das aus Bürgermeister Andreas Metz, vier weiteren Ratsmitgliedern aus allen Fraktionen und bis zu vier sachkundigen Einwohner bestehende Gremium hat ebenso beratende Funktion wie das bestehende Partnerschaftskomitee von Gemeinderat und Aktiven der Communauté mit Chécy.

 

„Es geht darum, Menschen dabei zu unterstützen, sich zurechtzufinden und zu integrieren“, schickte Metz der Beratung voraus. Er lobte den AK für dessen vielfältige Weise des Engagements, das eine „Kultur des Zusammenlebens“ fördere. So kümmerten sich vier Unterstützer um administrative Dinge und seien als Sprecher tätig. 16 Patinnen und Paten betreuen 68 Geflüchtete. 28 Helfer geben unter anderem Sprachunterricht, helfen bei schulischen Hausaufgaben, gestalten Spielenachmittage für Flüchtlingskinder, organisieren interkulturelle Krabbelgruppen und leisten beispielsweise Hilfestellung bei der Arbeitssuche.

 

„Es werden weitere Helfer gesucht, die sich auch um alleinstehende junge Männer kümmern, die noch zu uns kommen“, sagte Metz und kündigte an, dass 2018 und 2019 insgesamt 70 weitere Geflüchtete erwartet werden. Aktuell leben nach Auskunft von Metz 114 geflüchtete Menschen in der über 9000 Einwohner zählenden Gemeinde. Davon seien zehn Personen durch den Familiennachzug gekommen. Bisher kamen acht Kinder während des Aufenthalts der Mutter in Ilvesheim zur Welt. In den vergangen Jahren kehrten drei Asylbewerber in ihr jeweiliges Heimatland zurück. Vier zogen in größere Städte um.

 

„Wir stimmen gerne zu“, sagte Peter Riemensperger (Freie Wähler) und betonte, dass der neue Ausschuss „kein Debattierklub“ sein, sondern zielgerichtet arbeiten wolle. „Wir begrüßen das sehr, weil wir glauben, dass Austausch miteinander und Verständnis füreinander wichtig sind“, erklärte Katharina Kohlbrenner (CDU). Auch Rolf Sauer (SPD) ist es „wichtig“, dass die AK-Aktiven bestmöglich unterstützt werden, um das Zusammenleben zu fördern.

 

„Engmaschig dranbleiben“

Dass der Gesprächsbedarf zwischen AK und Gemeinde tatsächlich hoch sei, betonte Michael Haug (Bündnis 90/Die Grünen). Seine Fraktion stimme dem Verwaltungsvorschlag selbstverständlich zu und wolle „engmaschig an dem Thema dran bleiben“. Nach der Abstimmung meldeten sich Riemensperger, Kohlbrenner, Sauer und Haug mit jeweiligen Stellvertretern als Ausschussmitglieder des Rats neben Metz an.

 

 

© Mannheimer Morgen, Samstag, 27.10.2018