" © Artikel aus "Ilvesheim informiert“
Beteiligt haben sich 146 Kommunen aus ganz Deutschland. Habe für den Arbeitskreis Integration Ilvesheim, für diesen Bericht einen Preisträger dieses Wettbewerbs aus Nordrhein-Westfalen, mit vergleichbarer Einwohnerzahl herausgesucht, der zeigt, dass unsere örtlichen Anstrengungen für ein Gelingen der Integration durchaus vergleichbar sind und sich lohnen. Und man auch so manches übernehmen kann!
„Diese Gemeinde hat es sich zum Ziel gesetzt, die geflohenen Menschen nicht nur unterzubringen und zu versorgen, sondern sie in die Gesellschaft aufzunehmen. Der Familien- und Sozialausschuss fasste dazu im September 2015 einstimmig den Beschluss, eine Arbeitsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern aller gesellschaftlichen Gruppen (Flüchtlingsinitiative, Kirchen, Politik, Vereine, Flüchtlingsbetreuer, Verwaltung) zu gründen, um die Kräfte zu bündeln und Transparenz für Haupt- und Ehrenamt und die geflüchteten Menschen zu gewährleisten. Dabei konnten die Vorteile einer kleinen
Kommune genutzt werden: Kurze und schnelle Informationswege und dass sich die Akteure vor Ort kennen. Politischer Wille aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen war es, die Geflüchteten dezentral unterzubringen. Dafür wurden zwei Mehrfamilienhäuser gekauft bzw. neu gebaut, ein weiteres Übergangswohnheim errichtet sowie Wohnungen angemietet.
Die Hälfte der Vermieter hat mittlerweile mit den Bewohnern private Mietverträge abgeschlossen. Es ist gelungen, die Geflüchteten gut verteilt in den Wohngebieten der beiden Ortsteile unterzubringen. So konnten soziale Brennpunkte vermieden werden – mitentscheidend für die Integration. Damit wurden zugleich Kinder und Jugendliche gleichmäßig auf alle Kitas und Schulen aufgeteilt.
Um den Geflüchteten den Zugang zu Sprache, Bildung und Arbeit zu erleichtern, wurde im Oktober 2015 der „Integration Point“ als Modellprojekt eingerichtet. Dort werden die Fähigkeiten der Geflüchteten erfasst und erfolgt – in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Ausländerbehörde und dem Sozialamt der Gemeinde – eine schrittweise Integration in Arbeit. Integrations- und Sprachkursangebote werden vermittelt. Kooperationspartner ist die VHS, das Netzwerk Beruf und Bildung sowie weitere Bildungsträger der Umgebung. Nicht zuletzt sind Transparenz der Aktivitäten und deren Akzeptanz in der Bevölkerung erklärte Ziele. Es wurden eine Informationsbroschüre erstellt und an alle Haushalte versandt, Informations- und Elternversammlungen abgehalten, Nachbarschaftsfeste organisiert. Monatlich werden offene Treffs veranstaltet, es gibt themenspezifische Vorträge, Beratung für die Bürgerschaft, Integration der Neubürgerinnen und Neubürger in Dorffeste, regelmäßige Berichterstattung im öffentlichen Teil der Sitzungen des Familien- und Sozialausschusses, Informationstreffen der Gewerbetreibenden und diverse Presseberichterstattungen.
Die Aktivitäten werden durch den Austausch der verschiedenen Akteure – zu ihnen gehören neben dem Bürgermeister, der Gemeindeverwaltung und der Flüchtlingsinitiative alle relevanten Akteursgruppen (wie Kitas, Schulen, Vereine, Kirchen, verschiedene Ämter, die Agentur für Arbeit, die Migrations Beratungsstellen und die politischen Gremien) und nicht zuletzt die ortsansässige Bevölkerung.“
Quelle: Die Gemeinde BWGZ 17/2018/Dieter Münster