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MM: Trommler reißen das Publikum mit

 

ILVESHEIM ARBEITSKREIS INTEGRATION BILANZIERT ENGAGEMENT MIT FLÜCHTLINGEN / JAHRESABSCHLUSS IM JUGENDZENTRUM

 

22. Dezember 2018   Autor: red

Jahresabschluss des Arbeitskreises Integration: Trommler aus Gambia bringen mit ihren fetzigen Stücken das Publikum zum Jubeln.

© neu

 

Um allen Unterstützern den gebührenden Dank für täglich viele Stunden im ganzjährigen Einsatz zum Ausdruck zu bringen, hat der Lenkungskreis des Arbeitskreises Integration zu einem öffentlichen Treffen mit einem bunten Programm eingeladen. Der Zuspruch war optimal: Der Programm-Mix führte zahlreiche Arbeitskreismitglieder, die Paten mit Geflüchteten, Mitbürger und Gäste zusammen.

 

Bürgermeister Andreas Metz gab in der Begrüßung seiner Freude über die nunmehr im dritten Jahr praktizierte Tatkraft des Arbeitskreises Ausdruck. „ Ankommen in Deutschland“ war das Thema von Gemeindereferent Jochen Winter. Er steht im Dienste der katholischen Flüchtlingsseelsorge, hat seinen Hauptarbeitsplatz im Ankunftszentrum Patrick Henry Village (PHV) in Heidelberg und ist auch für Mannheim verantwortlich.

 

Die Seelsorge im PHV wird von der evangelischen und katholischen Kirche verantwortet, erläuterte Winter. Die beiden Seelsorger sind daher nicht abhängig vom Regierungspräsidium oder von Trägern der Wohlfahrtspflege, können recht frei und offen ihre Arbeit vor Ort gestalten. Seelsorger kümmern sich um die Flüchtlinge, ebenso wie um das Personal vor Ort. Die Religion oder die Herkunft der Menschen spielt keine Rolle. „Wir haben ein offenes Ohr für alle“, betonte Winter. „Seelsorge bedeutet Zuhören, Gebet, Segen oder Bibel Lesen. Doch es geht auch um die gesundheitliche Situation der Menschen, um die rechtliche Situation, um die Anhörung, die Spannung auf dem Gelände, die vielen abgelehnten Asylanträge, das Finden von Anwälten, den Menschen auf der Flucht Gehör verschaffen.“

 

Der Gemeindereferent beantwortete viele Fragen verständlich und klar, während und nach seiner PowerPoint Präsentation.

 

Jochen Winter ist ein absoluter Kenner im aktuellen Umgang mit Flüchtlingen. Er blieb bis zum Ende dieses AK-Treffens und zeigte sich erfreut über den Ablauf. Und dann kam mit ABARAKA ein Feuerwerk! Ilvesheimer und Hemsbacher Musiker begeisterten das Publikum mit ihrer Trommelmusik: Fetzig, rhythmisch, schwungvoll. Eine tolle Stimmung durchflutete das JUZ.

 

Geschichten und Gedichte

Viel, viel Beifall erhalten sie, auch zwischen den ganz unterschiedlichen Stücken aus ihrer Heimat Gambia. Jetzt zu später Stunde, Lyrik und Prosa anzukündigen, war natürlich nicht ganz einfach für Michael Timmermann. Als ehemaliger Schauspieler am Mannheimer Nationaltheater bewies er jedoch seine Professionalität und sprach mit seiner pointierten Lesung von Auszügen aus Brechts Flüchtlingsgeschichten und der Zugabe von heiteren Weihnachtsgedichten sein Publikum an. Das Buffet aus mitgebrachten Köstlichkeiten mit besten weihnachtlichen Komponenten, war dann nicht nur ein Augenschmaus. red

 

© Mannheimer Morgen, Samstag, 22.12.2018