ILVESHEIM HELFER, FLÜCHTLINGE UND BÜRGER BEI VERANSTALTUNG DES ARBEITSKREISES INTEGRATION
21. November 2019 Autor: Torsten Gertkemper (tge)
Kulturelle Begegnung am Basteltisch: Laura Lies (r.) vom Kreisverband Mannheim des DRK mit Jan (vorne) und der elfjährigen Rameen (mit Stift in der Hand).
© JUZ
Omar Mohammad kommt gerne nach Ilvesheim. Der 33-Jährige, der inzwischen im Heidelberger Stadtteil Wieblingen lebt, stammt ursprünglich aus Eritrea. Vier Jahre ist es her, dass er nach Deutschland kam. Über Weinheim und Dossenheim führte ihn der Weg zunächst nach Ilvesheim. „Hier habe ich meine Freunde kennengelernt“, sagt er. Derzeit macht Mohammad eine Ausbildung zum Bäcker.
Er ist einer von rund 40 Menschen, die am Dienstagabend in das Ilvesheimer Jugendzentrum (JUZ) zum Café der Kulturen gekommen sind. Veranstaltet wird es einmal im Monat vom Arbeitskreis (AK) Integration, der ehrenamtlich Flüchtlinge im Alltag unterstützt. Neben Flüchtlingen und ihren Paten waren aber auch alle anderen Interessierten eingeladen. So schauten einige Ilvesheimer Neubürger vorbei. Sie unterhielten sich unter anderem mit Bürgermeister Andreas Metz, der es sich nicht nehmen ließ, vorbeizuschauen.
„Ich bin erstaunt und begeistert, dass heute Abend so viele Leute den Weg hierher gefunden haben“, sagte AK-Sprecher Dieter Münster. Er organisiert die Treffen seit einigen Jahren gemeinsam mit Doris Hartmann, ebenfalls Sprecherin des Arbeitskreises, dem JUZ und dem Kreisverband Mannheim des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Als Vertreter des DRK war der neue Ilvesheimer Integrationsmanager Ulrich Makowski vor Ort. Sein Büro hat er allerdings im Ilvesheimer Rathaus. Er ist Ansprechpartner für geflüchtete Menschen in Fragen des Alltags. Zudem sieht er sich als Schnittstelle zwischen Flüchtlingen, Helfern und der Gemeindeverwaltung. „Ein Abend wie dieser ist ausgezeichnet, um die Strukturen in der Gemeinde kennenzulernen“, fand er.
Internationale Speisen
Laura Lies ist ebenfalls vom DRK und maßgeblich an der Organisation des Cafés der Kulturen beteiligt. „Das Schöne ist: Jedes Mal kommen auch neue Menschen zu unserer Veranstaltung“, sagte sie. Auf dem Tisch neben ihr ist ein Büffet aufgebaut – mit Köstlichkeiten aus vielen Ländern. Der AK hatte in seiner Einladung alle Gäste darum gebeten, Essen mitzubringen, das in ihren Heimatländern typisch ist. „Das Büffet sieht jedes Mal anders aus“, beobachtete Lies fasziniert. „Zudem ist es schön zu sehen, wie – auch beim Essen – jedes Mal Freundschaften geschlossen werden.“
Viele Freunde hat auch Omar Mohammad gewonnen. Obwohl er mittlerweile in Wieblingen wohnt, kommt er immer noch zwei bis drei Mal pro Woche nach Ilvesheim, unter anderem zur Nachhilfe. „Ich will meine Deutsch-Kenntnisse weiter verbessern“, sagte er.
© Mannheimer Morgen, Donnerstag, 21.11.2019