© Artikel aus "Ilvesheim informiert"
Fünf Jahre sind inzwischen vergangen, seit dem legendären Aufruf der Kanzlerin, < Wir schaffen das >! Dieser Satz bewegt bis heute die gesamte Nation! 890 000 Flüchtlinge gelangten in 2015 nach Deutschland, davon stellten allein 475 000 Syrer in den Jahren 2015 bis 2017 einen Antrag auf Asyl. Über 90 % erlangten wegen des Bürgerkriegs in ihrer Heimat ein vorläufiges Bleiberecht.
In unserer Gemeinde leben derzeit weit über 100 Geflüchtete, überwiegend als Einzelperson und im Familienverbund. Anteilsmäßig am höchsten vertreten sind die Heimatländer: Afghanistan, Eritrea, Gambia, Irak, Kamerun, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.
Aus Sicht des Arbeitskreises lässt sich durchaus ein positives Gesamtbild zeichnen. Auch Dank großartiger Helfer*Innen und Spendern*Innen aus der Zivilgesellschaft, die alles tun, um Integration zu ermöglichen.
Bisweilen gibt es auch Vorkommnisse, meist in den Wohnungen, die unnötigen Ärger und Frust bereiten. Meist ist es die Ungewissheit, das lange Warten auf eine Aufenthaltserlaubnis oder die drohende Abschiebung, die den Gemütszustand stark beeinflussen. Ebenso wie unterschiedliche Arbeits-und Schlafzeiten auf engstem Raum. Traumata und Krankheitsfälle hinterlassen Spuren, fördern Müßiggang.
Vom Rhein Neckar Kreis der Gemeinde zugewiesene Geflüchtete werden dezentral in angemieteten oder erworbenen Immobilien untergebracht. Ordentlich meist komplett renoviert und mit einer Grundausstattung an Möbeln für den Alltag eingerichtet.
Willkommen geheißen von der Verwaltung, dem Integrationsmanager und dem AKI. Für Flüchtlinge ist es sehr wichtig schnell die deutsche Sprache in Sprachkursen zu lernen, um sich zu verständigen. Aber auch Spaziergänge mit Nachbarn und Bürgern, auch die Begleitung beim Einkaufen bieten ideale Möglichkeiten für ein schnelleres Gelingen der Integration. Ein sehr wichtiger Schritt ist die Arbeitsaufnahme!
Die ersten Monate in 2015 waren echte Lehrjahre, für die Ankommenden, die Verwaltung wie für den AKI. Viele bürokratische Hürden galt es zu meistern. Aber nach mehr Praxis und mit der Einführung und Teilförderung eines Integrationsmanagements durch das Land, beantragt und bezuschusst auch von der Gemeinde, erhielten die Abläufe mehr Struktur, eine große Erleichterung für alle Beteiligten.
Auch haben Geflüchtete inzwischen einen Arbeitsplatz, manche gar eine feste Anstellung oder sie wagten den Schritt in die Selbständigkeit! Leider hat sich jedoch die Arbeitslosigkeit aktuell durch die Corona- Pandemie um fast 10% erhöht.
Wie fällt die Bilanz der Integrationsbemühungen nach fünf Jahre aus? Die Grundidee, die Integration zu fördern, ist immer noch stimmig um eine gesellschaftliche und berufliche Teilhabe zu erreichen, damit wir alle gemeinsam leben können.
Die Zahl unserer Helfer*Innen ist immer noch beachtlich, reicht aber nicht mehr, um alle Geflüchteten in der Gemeinde zu erreichen. Mit den Jahren ist dieser Umstand nicht mehr ganz so gravierend, denn eigene Erfahrungen mit dem Leben in Deutschland hat inzwischen die überwiegende Zahl der heute im Ort Ankommenden.
Mut macht, dass der AKI nach Beendigung der Pandemie-Auflagen mit zwei neuen Projekt-Angeboten unser Aufgabengebiet erweitern werden, geführt von zwei Mitgliedern, die auf uns und unsere Bemühungen aufmerksam wurden! Auch gibt es Signale, dass das Integrationskonzept der Gemeinde in der Endbearbeitung angekommen ist und die AKI- Anregungen Beachtung finden werden!
Der AKI hält Stand, wir bleiben trotz so mancher Vorwürfe und Unverständnis motiviert! Überzeugt von unserem Handeln und Wirken im Auftrag der Gemeinde. Wer mithelfen möchte ist herzlich willkommen!
SIE&WIR – gemeinsam helfen verbindet!
Für den Arbeitskreis Integration/AKI:
Lenkungskreis / Dieter Münster