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Dank und Ehrungsabend

Für den AKI und im Namen von Doris darf ich mich für die Durchführung des Dank-und Ehrungsabend in der  Mehrzweckhalle herzlich bedanken.

 

In Zeiten wie diesen war dies nicht selbstverständlich. 

 

Dankbar sind wir auch unseren Mitgliedern*Innen für den respektablen Besuch, nahezu alle Stühle waren belegt.

 

 < Impressionen >, eine Diaschau mit Motiven über unsere Veranstaltungen über all die Jahre war der Start zu einem allgemein sehr positiv bewerteten und auch stark besuchten Treffen in der Mehrzweckhalle.Es folgte eine Ansprache von Bürgermeister Andreas Metz zu aktuellen örtlichen Themen.

Der erste Höhepunkt: Seine Würdigung und Ehrung des gesamten AKI-Hausaufgaben Betreuungsteams auf seinen Vorschlag und mit Zustimmung des Gemeinderates. Hoch verdient, denn dieses Team gestaltete die Patenschaften lebendig und wirkungsvoll mit viel Freude und hohen Drehzahlen. Das führte zu einem wertschätzenden, gleichberechtigtem Miteinander. Diese Auszeichnung war schon viel früher vorgesehen, Covid 19 ließ dies jedoch nicht zu!

 

Ja, es ist ein gutes Gefühl, etwas für die Gemeinschaft zu tun. Und vor allem es ist sinnvoll! 

Der zweite Höhepunkt: Die lobenden Verabschiedungsworte des Bürgermeisters an Doris und Dieter waren sehr persönlich und wohl gesetzt, die Eintragung ins Goldene Buch von allen Besuchern eine wertvolle Überraschung von Bürgermeister Andreas Metz.

 

Es folgten starke Grußworte vonTatjana Briamonte-Geiser, Bezirks-Beauftragte für Flucht und Migration / Rhein-Neckar Kreis. Ihre Wegbegleitung ist für den AKI sehr wertvoll.

 

Der Integrationsmanager der Gemeinde Ilvesheim, Ulrich Makowski, der die gute Arbeit von seiner Vorgängerin Katharina Schütt nahtlos fortsetzt, hat sehr zu einer Befriedigung im Ort beigetragen, für ALLE ein kompetenter, freundlicher Ansprechpartner! Wir hoffen dass sein Vertrag vom Land Baden-Württemberg fortgesetzt wird!

 

Sein Gemeinderatsmandat in Weinheim hat das Kommen von MdL Ulrich Skerl leider verhindert. Bestimmt hätte er zu der Vertragsverlängerung Auskunft gegeben!

 

Eingeladen waren zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung. Unsere Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen läuft inzwischen optimal!

 

Dem gesamten Rathausteam im Zuständigkeitsbereich für Geflüchtete aus allen Abteilungen, gilt unsere Anerkennung. Ebenso richten wir unseren Dank an den Gemeinderat, nicht nur weil dieses Gremium alle Ehrungen befürwortete!

 

Großer Dank gebührt dem JUZ-Leitungsteam, Lena Keil und Christian Hölzing, als Mitverantwortliche für das Café der Kulturen, ebenso den Damen des DRK-Kreisverbandes Mannheim e.V., Sarah Emmerich und Sonja Wawszczak, für die gute Zusammenarbeit.

Ein ganz besonderer Gruß ging an die Fahrradwerkstatt, von Beginn aninitiiert und geleitet von Margarete Zitzelsberger und Dr. Jürgen Liefhold mit großartigem Einsatz im Ehrenamt: Einrichtung, Aufbau, Unterhaltung,  Anschaffungen, einfach Alles wird mit mit großem Können und Leidenschaft erledigt. Oftmals sind helfende Hände mit dabei: Geflüchtete und Ilvesheimerjeden Alters, die aktiv mit schrauben und reparieren. Ein großer Dank gilt auch den vielen Fahrradspenden, bis heute aus Kreisen der Bürgerschaft.

 

Dank Antje Geiter, Leitung ideeller Bereich und Soziales bei der Heinrich Vetter Stiftung, hatte der AKI die Ehre, zwei bekannte  Musikerinnen vorzustellen: Güldeste Mamac und Laila Mahhmoud-feat projekt ihre Künstlernamen: Ihre Instrumente: Geige und Kanun. Beide sind außergewöhnliche Musikerinnen, die westliche und östliche Spielarten der Violine und orientalischer Zither in zwei Auftritten anboten und starken Beifall erhielten.

Mit zwei Auftritten, vor und nach einer Pause, erfreuten ein Marschtanz und ein Showtanz der Aktivengarde des Karnevalverein Insulana Ilvesheim e.V. das Publikum.Starker Applaus bedachte den Ausmarsch. Lena Keil sei Dank, als Leiterin der Aktivengarde hat  sie kurzfristig das Mitmachen möglich gemacht! 

Die Pause im Foyer bot belegte Brötchen und Getränke an. Ein erprobtes Team gewährleiste einen perfekten Service!

 

Zum Abschluss leistete Doris Hartmann eine wahre Fleißarbeit: Eine ausführliche Bilanz der sechs-jährigen AKI-Tätigkeit vortragend, mit großer Aufmerksamkeit und viel Applaus bedacht! Ja, es war schon eine bewegte Phase, die der AKI mit Lenkungskreis und vielen engagierten Mitgliedern*Innen mitgestaltete. 

 

Dank gilt auch dem AKI-Lenkungskreis:Angela, Doris, Engelbert, Stefan, Thorsten und Dieter. Dieses Team hält gemeinsam die Organisation am Laufen.

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem Aufruf des Bürgermeisters, dass baldmöglichst die Positionen von Doris und Dieter neu besetzt werden können, endete ein von allen Besuchern gelobter Verlauf.

 

Herzlicher Dank galt dem tüchtigen Gemeindehelferteam, das zu diesem angenehmen Abend beigetragen hat. Und dem Mannheimer Morgen, Thorsten Gertkemper. Als Nachfolger des Presseurgesteins Klaus Neumann, hat er sich bereits gut eingeführt, ist präsent!

 

                                                                                                - / mü

 

 

< Zur Situation in Ilvesheim > von Doris Hartmann

 

Betreut werden 10 Familien und  22 Kinder, 5 Familien sind weggezogen.

 

Die Betreuten haben sich gut eingelebt. Bei 6 Familien sind die Paten über eine Anrufanforderung noch aktiv.

 

Mit den Jahren sind die der Gemeinde vom Rhein-Neckar-Kreis zugewiesenen Geflüchteten selbständig geworden, sie haben sich organisiert und sind integriert, sind Mitbürger und Mitbürgerinnen. Eine Frau hat sogar eine Ausbildung als Altenpflegerin gemacht.

 

Fünf Männer machen eine Ausbildung, sieben Männer haben Arbeit in verschiedenen Branchen. Unter den Familien sind Freundschaften entstanden. Sie kennen sich, treffen sich auch untereinander. Auch mit deutschen Nachbarn mit Familien mit Migrationshintergrund.

 

Wichtig sind dem AKI die Treffen unserer Mutter-Kind-Gruppe im evangelischen Gemeindehaus. Mitglieder sind Geflüchtete und deutsche Mitbürgerinnen.

 

In der Pandemie treffen sie sich auf Spielplätzen und der Alla Hopp Anlage. Die Organisation obliegt Olga Metz.

 

 Die Hausaufgabenbetreuung in der Friedrich-Ebert-Schule wird von Angela Weisbrod koordiniert, ebenso der Spiele Nachmittag. 

 

Alle Schüler und Schülerinnen konnten inzwischen in die Realschule wechseln, beide Gruppen sind sehr wichtig für ein gelingen der Integration.

 

Auch die Kindergärten leisten einen engagierten Beitrag zur Integration.

 

Eine Erfolgsgeschichte, seit 2019 im Jugendzentrum angesiedelt, ist die Fahrradwerkstatt bis heute, geleitet von Margarete Zitzelsberger und Dr. Jürgen Liefhold.

 

Die Bereitstellung von Wohnraum mit einer Grundausstattung liegt im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde. Der AKI ist beim Erstbezug vertreten.

 

Für die von der Bürgerschaft gespendete Möbel, Gebrauchsgegenstände für den Haushalt, Spielsachen und vieles mehr lagern wir in einem Raum im Kellerbereich der Friedrich-Ebert-Schule. Wechselten sich in den ersten Jahren die Transporteure ab, übernahm inzwischen Familie Kohlbrenner mit eigenem Fahrzeug diese Dienstleistung im Ehrenamt,organisiert von Doris Hartmann.

 

Für den AKI können wir mit Zufriedenheit festhalten, dass unsere Aufgaben zielführend waren. 

 

Wir müssen jedoch akzeptieren, dass die Geflüchteten nach sechs jähriger Tätigkeit nunmehr ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Vor allem die jungen Männer, 80 Personen, fühlen sich inzwischen bei unseren Besuchen oftmals bevormundet, sobald wir Ordnung und Sauberkeit ansprechen. Geprägt vom Familienverbund und von der Kultur und den Gewohnheiten des Heimatlandes. Auch gilt es, die Gesellschaftsschicht zu beachten, denn bei den Jungs gibt es Analphabeten und Studenten.

 

Regine Kalkofen, eine tüchtige Verstärkung, von der Gemeinde mit einem Deputat ausgestattet, besucht regelmäßig die angemieteten Wohnungen, spricht und hinterfragt die Jungs. Aber auch sie stößt an ihre Grenzen. Anordnungen und Vorgaben von einer  Frau zu befolgen und sich daran zu halten, geht gar nicht.Bei den Afrikanern kommt noch hinzu, dass sie zum Teil aus Ländern geflüchtet sind mit Strukturen aus dem Mittelalter und treffen in Europa auf das 21. Jahrhundert.Die Freiheiten, die es bei uns gibt, sind sie nicht gewohnt, haben sie so nie kennengelernt. 

 

 Nach ihrer Ankunft bei Fluchtbeginn in 2015 besuchten sie noch regelmäßig das Café der Kulturen, freuten sich über die Angebote bis zum internationalen Buffet. Da hatten sie noch keine Arbeit. Heute ist die Situation, dass die meisten jungen Männer dankenswerter Weise einen Job haben oder einen Ausbildungsplatz als Bäcker, Schneider, Maler, KfZ-Mechaniker und Rettungssanitäter oder gar einen Studienplatz belegen. 

 

Manche haben den Führerschein gemacht, sie arbeiten in der Gastronomie, als Hilfsarbeiter in verschiedenen Branchen und Schichten, also auch abends und nachts! Logisch dass da ein Besuch des Cafés zweitrangig ist, zumal auch eigene Interessen anstehen.

 

 In meinen Gesprächen, wenn ich die Jungs auf der Straße begegne, entnehme ich sehr viel Dankbarkeit für die Hilfe, die der AKI in den Anfangsjahren verstärkt gewährte um Zurechtzukommen und sich Einzugewöhnen. Die einen mehr, andere weniger. Das spiegelt sich auch in der Betreuungsarbeit wieder. 

 Vieles läuft heute in geordneten Bahnen, auch durch die Einstellung eines Integrationsmanagers, mit Büro im Rathaus, im Zusammenwirken mit dem DRK-Kreisverband Mannheim e.V. Dieses Angebot des Landes B-W, finanziell auch unterstützt von der Gemeinde, brachte den Durchbruch für strukturierte Arbeitsabläufe und Verantwortung in der Verwaltung.

 

Führte zu dem Entwurf eines Integrationskonzeptes, auf Vorschlag des AKI zu einem 2. beratenden Ausschuss im Gemeinderat mit dem Titel Integration und Teilhabe und einem Jour fixe Termin mit der Verwaltung und einer Unterstützung und Förderung des Café der Kulturen im Jugendzentrum / JUZ, deren Einrichtungen wir nutzen können. Wichtig auch die personelle Unterstützung der leitenden Personen des JUZ. 

 

Das monatliche Café hat das Ziel, Geflüchtete und unsere Bürgerschaft  zusammenzuführen, unsere Kultur, unsere Gemeindestruktur und das öffentliche Leben vorzustellen, aber auch die Kultur der Geflüchteten aus vielen Ländern der Erde in Erfahrung zu bringen. Das geschieht mit Vorträgen, Musik, Gästen, Brauchtum und einem speziellen Angebot auch für die Jugend, ein Basteltisch steht immer bereit. 

 

Zu Beginn haben wir unsere neuen Mitbürger *Innen noch abgeholt, ebenso haben die Paten verfahren, ein gemeinsamer Austausch war gewährleistet. 

Inzwischen haben wir den Abholservice eingestellt, zumal  unsere Mitbewohner mit der Zeit auch selbständiger wurden. 

 

Auch werben wir vermehrt mit Plakaten über die örtliche Geschäftswelt und werfen Einladungen in die Briefkästen der geflüchteten Mitbewohner*Innen. Ein Schaukasten im früheren Milchhäusl, heute Haltestelle für RNV-Busse, ist eine weitere Informationsmöglichkeit. Eine Weltkarte im JUZ mit Markierung der Herkunftsländer zeigt die Vielfalt der in der Gemeinde mit und ohne Migrationshintergrund lebenden Einwohnerschaft. 

 

Die Corona-Pandemie führte zwischenzeitlich zu einer kompletten Schließung. Im Juli dieses Jahres erfolgte der herbeigesehnte Neustart auf Einladung der Heinrich-Vetter-Stiftung in den Skulpturen Park zum Bürgerfest. Für diese besondere Förderung und die Unterstützung bedanken wir uns sehr.

 

Im September  konnten wir wieder in unser Standquartier in das Jugendzentrum mit gutem Erfolg einladen! Passend zum Herbst war Drachen Bauen und Drachensteigen angesagt. Den zahlreichen Jugendlichen machte das Drachenbauen sichtlich Spaß, wegen mangelndem Wind war das Steigenlassen jedoch nicht möglich, auf ein Neues im nächsten Jahr!

 

Eine Nachricht noch in eigener Sache: Doris und ich, wir sind an unsere Grenzen gekommen: Auch altersbedingt müssen wir unsere Kräfte einteilen. 

Wir denken, wir haben in den sechs Jahre Einiges erreicht, natürlich mit beachtenswerter Unterstützung der AKI-Mitglieder. Wir haben die Vorgaben der Gemeinde nach bestem Gewissen umgesetzt und auch ausgeweitet. Wir werden auf der Suche nach Nachfolgern natürlich keinen Sturzflug machen, aber zum Ende des Jahres werden wir uns aus der vorderen Front zurückziehen.

 

Text: Doris Hartmann / AKI-Sprecherin